Räuber und Erbsen

19.05.2017

 

 

 

 

 

 

Wie das zusammenpasst?

Das erfuhren wir, die Schüler/innen der Klassenstufe 3 der Grundschule „Fritz-Reuter“ Crivitz auf unserer Exkursion in unsere Kreisstadt Parchim. Dazu reisten wir mit dem Zug von Crivitz nach Parchim und trafen dort  Lene und den Räuber Vieting. Wir erfuhren viel über Räuberei und die Geschichte alter Gebäude von Parchim.

Räuber Vieting und Lene führten uns in ihren alten Kostümen zur Kirche, ins Zinnhaus und auch im Keller vom Rathaus sind wir gewesen. Sie erzählten uns über das Leben von damals und wir erklärten Räuber Vieting Dinge aus der „neuen“ Zeit, z.B. wie die Eisenrösser  funktionieren.

In unserem Sachkundeunterricht werden wir noch mehr über unseren Heimatkreis lernen. Das wird bestimmt spannend.

Wir fanden, dass Lene und der Räuber Vieting ihre Sache toll gemacht haben und sagen –

DANKESCHÖN !

 

Die Sage vom Räuber Vieting

 

Vor vielen, vielen Jahren machte eine große Räuberbande den Sonnenberg bei Parchim unsicher. Ihr Hauptmann nannte sich Vieting. Zu ihrem Aufenthalte hatte sie sich eine Höhle in dem Hügel, der von ihrem Anführer noch heute den Namen "Vieting" trägt, erwählt. Nicht weit von diesem Hügel führt der Stolper Weg durch den Wald. Um in ihrer Höhle hören zu können, wenn jemand den Weg passierte, hatten sie folgende Vorrichtung getroffen. In ihrer Höhle war eine kleine Glocke befestigt. Von dieser führte ein Draht durch den Berg und von dort über den Weg. Im Wege selbst war er mit Zweigen und Erde bedeckt, so dass niemand es merken konnte, wenn er darauf trat. Ging oder fuhr jemand über jene gefährliche Stelle, dann läutete die Glocke im Berge. Auf dieses Zeichen stürzten die Räuber aus ihrer Höhle, überfielen und töteten die Wanderer. Lange hatten sie schon ihr Unwesen im Walde getrieben, ohne daß man sie fangen konnte. Da endlich wurde ihr Aufenthalt durch folgenden Vorfall verraten.

Einst ertönte wieder die Glocke im Berge. Vieting eilte mit seinen Gesellen nach dem Wege. Sie fanden dort ein Mädchen, das, die Nähe der Räuberschaar nicht ahnend, sorglos durch den Wald zur Stadt ging. Die Räuber wollten sie töten wie alle Gefangenen, die sie gemacht hatten. Vieting jedoch, durch die Schönheit und die Jugend des Mädchens zur Milde gestimmt, nahm es in seinen Schutz, verwieß seine Genossen zur Ruhe und führte die Gefangene in seine Höhle. Dort musste sie den Haushalt der Räuber besorgen. Nach einiger Zeit waren die Vorräte der Räuber aufgezehrt. Sie selbst wagten es nicht, in die Stadt zu gehen. In ihrer Not beschlossen sie, das Mädchen zur Besorgung der Einkäufe nach Parchim zu schicken. Bevor Vieting es aber entließ, musste es ihm schwören, keinem Menschen den Aufenthalt der Räuber verraten zu wollen. Das Mädchen begab sich zur Stadt und besorgte die Aufträge. Als es wieder aus dem Tore hinausging, blieb es bei dem Schlagbaume, den eine Schildwache öffnete und schloss, stehen und sagte:

 

"Slagbom, ik klag di,
Vieting, de plagt mi;
Wenn du mi hebben wist,
Denn folg mi up den Arwten na."

 

Dann setzte es seinen Weg fort und bezeichnete seine Spur durch Erbsen, die es zu diesem Zwecke eingekauft hatte. Die Schildwache hatte des Mädchens Worte gehört und teilte sie allen Vorübergehenden mit. Man folgte der Erbsenspur in den Wald. Vieting und seine Bande wurde gefangen genommen und hingerichtet. Die Höhle schüttete man zu. Nur die kraterartige Vertiefung oben auf dem Vietingshügel zeugt noch davon, dass einst eine Höhle in dem Berge war.

 

Fotoserien


Auf der Erbsenspur in Parchim (19.05.2017)